Rückblick 2023

„Es war eine der größten und schlimmsten Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte. Wir sind sehr dankbar für die vielen Spenden an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe“, sagt Oliver Müller, Vorsitzender des Bündnisses und Leiter von Caritas international. „Den Mitgliedsorganisationen des Bündnisses ist es wichtig, den Betroffenen der Erdbeben mit den Spenden bestmöglich zu helfen“. Bereits wenige Stunden nach den Beben standen die Helferinnen und Helfer der Partnerorganisationen von Caritas international, Deutschem Roten Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland den Menschen zur Seite. In den ersten Tagen und Wochen ging es vor allem darum, die vielen Kinder, Frauen und Männer mit dem Nötigsten wie Trinkwasser, Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen. Ebenso wurde psychosoziale Hilfe geleistet, um die Menschen dabei zu unterstützen, das Erlebte und die erlittenen Traumata zu überwinden. Die lokalen Partner in der Türkei und Syrien hatten direkten Zugang zu den Erdbebenopfern, provisorischen Unterkünften und Zeltsiedlungen. Sie konnten die Hilfe bedarfsgerecht organisieren und leisten. Nach der ersten Nothilfephase konzentrierte sich die Unterstützung auf weitergehende Maßnahmen. Helferinnen und Helfer errichteten Latrinen, versorgten Menschen mit Trinkwasser, halfen durch Bargeld oder stellten Kindern Lernmaterial und Bildungsangebote zur Verfügung. Doch die Situation im gesamten Erdbebengebiet ist weiterhin schwierig. Der Wiederaufbau kommt auf Grund der riesigen Zerstörung nur langsam voran. Auch nach mehr als einem Jahr leben viele Menschen in Zelten und provisorischen Unterkünften. Hinzu kommt, dass der Konflikt in Syrien, vor dem Millionen Menschen in die Türkei geflohen sind, weiter anhält. Insgesamt haben die vier Organisationen 114,9 Millionen Euro Spenden erhalten. Davon wurden bereits 106 Millionen Euro verausgabt oder sind fest in Projekten und Hilfsmaßnahmen verplant. Auch in den kommenden Monaten werden Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland und ihre lokalen Partnerorganisationen den Menschen beim Wiederaufbau zur Seite stehen. Darüber hinaus helfen sie den Menschen mit Einkommen schaffenden Maßnahmen und Bargeldhilfen, sich wieder ein eigenes Leben nach den schrecklichen Beben aufzubauen. UNICEF Bildung und Impfungen Laut UNICEF benötigen 2,5 Millionen Kinder in der Türkei und 3,7 Millionen in Syrien weiterhin humanitäre Hilfe. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen engagiert sich auf verschiedenen Feldern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen sicher, dass betroffene Kinder und Familien Zugang zu sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln und zu sanitären Einrichtungen bekommen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bildungsbereich. Denn fast vier Millionen Kinder konnten infolge des Erdbebens nicht zur Schule gehen. UNICEF setzt Schulen wieder instand und stattet Schulklassen mit Lernmaterialien aus. UNICEF sorgt zudem dafür, dass die betroffenen Kinder medizinisch versorgt werden. Dazu gehören auch große Impfkampagnen in den betroffenen Regionen, etwa gegen Cholera und Polio. Caritas international Fertighäuser und psychosoziale Hilfe Caritas international und die lokalen Partnerorganisationen haben in der türkischen Provinz Hatay über 360 Wohneinheiten für Betroffene des Erdbebens gebaut, damit Familien wieder ein festes Dach über dem Kopf haben. In den vorgefertigten kleinen Häusern haben Familien mit fünf bis sechs Personen Platz. Es gibt eine © Ameen Haddad 5

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