Rund 828 Millionen Menschen weltweit hatten laut der Vereinten Nationen im Jahr 2023 nicht genug zu essen. Besonders am Horn von Afrika blieb die Lage weiterhin dramatisch. In vielen Regionen Ostafrikas wechselten sich extreme Wetterlagen ab, anhaltende Dürren wurden nur durch Starkregenfälle und verheerende Überschwemmungen unterbrochen. Politische Instabilität, bewaffnete Konflikte und Vertreibungen verschärften die Situation noch und brachten die landwirtschaftliche Produktion vielfach zum Erliegen. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen vielfältige Nothilfeprojekte umgesetzt, um den Menschen beizustehen und die Ernährungssituation zu verbessern: In Somalia wurden beispielsweise von Dürre betroffene Familien in der Region Gedo mit Lebensmittelgutscheinen unterstützt. Die ausgewählten Familien erhielten Gutscheine im Wert von rund 83 Euro, mit denen sie drei Monate lang ihren Bedarf an Nahrungsmitteln decken und die Zeit bis zur nächsten Ernte überbrücken konnten. Damit die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auch unter Dürrebedingungen weiterhin Landwirtschaft betreiben können, schulten die Partner zudem insgesamt 220 Familien in klimaresistenter Landwirtschaft und statteten sie mit angepasstem Saatgut und Werkzeugen aus. Im Südsudan engagierte sich die Diakonie Katastrophenhilfe für die Ernährungssicherheit von rückkehrenden Vertriebenen im südlichen Bundestaat Central Equatoria. Die meisten Rückkehrer haben keine finanziellen Mittel, um sich mit Landwirtschaft wieder eine Existenz aufzubauen. In der Region Kajo-keji wurden Bauerngruppen in Anbautechniken geschult, erhielten landwirtschaftliche Geräte sowie Saatgut und Maniok-Stöcke, ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Auch bei der Geflügelzucht, der Fischerei und der Bienenhaltung wurden kleinbäuerliche Haushalte unterstützt. 100 besonders notleidende Familien wurden zudem mit Bargeldhilfen unterstützt. Von den Hilfen profitierten rund 1.200 Menschen. In Äthiopien wurden verschiedene Projekte in der krisengeplagten Region Afar unterstützt. Die Lebenssituation von Vertriebenen und Flüchtlingen in Afar ist schlecht, denn die Gegend, in der traditionell Hirten Weidewirtschaft betreiben, bietet kaum Einkommensmöglichkeiten und weist ein hohes Risiko für Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen auf. Zur Ernährungssicherung werden seit Ende 2023 beispielsweise 400 Flüchtlingsfamilien mit Gemüsesaatgut unterstützt. Auch Saatgut für Getreide und Hülsenfrüchte werden verteilt. Um mit dem Anbau beginnen zu können, erhalten die Begünstigten landwirtschaftliches Werkzeug wie etwa Harken und Gießkannen. 60 bedürftige Familien werden zudem mit Ziegen und Heu unterstützt, denn Ziegenmilch spielt eine wichtige Rolle in der Ernährung der Kleinkinder. Verbesserte Anbautechniken, wie hier im Südsudan, ermöglichen den Familien mehr Ernährungssicherheit (oben und unten). OSTAFRIKA DEN HUNGER BEKÄMPFEN © Siegfried Modola © Siegfried Modola 11
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