SUDAN Arafa Musa kuschelt mit ihren Zwillingen Mawada und Mushtaha, als sie in der Gesundheitseinrichtung Dar Al-Salam in Port Sudan auf ihre Untersuchung wartet. Während sie sie abwechselnd füttert, spricht sie leise zu ihnen. Jede Woche besuchen die drei das Ernährungszentrum, in dem mangelernährte Kinder behandelt werden. Hier erhalten die Zwillinge lebensrettende Zusatznahrung. Vor einem Monat war Arafa Musa mit ihren beiden Kindern in die Einrichtung gekommen, weil beide krank waren. Schnell stellte sich heraus, dass die gesundheitlichen Probleme auf Unterernährung zurückgehen. Mawada war schwer, Mushtaha mäßig mangelernährt. Besonders schwere akute Mangelernährung ist lebensbedrohlich. Nach einer sofortigen Behandlung hat sich ihr Gesundheitszustand inzwischen deutlich verbessert. Derzeit sind im Sudan mehr als 700.000 Kinder lebensgefährlich mangelernährt. Im Zuge des eskalierenden Krieges hat sich die Ernährungskrise massiv zugespitzt. Um sicherzustellen, dass Kinder wie Mawada und Mushtaha rechtzeitig behandelt werden, liefert UNICEF medizinisches Material, gebrauchsfertige therapeutische Zusatznahrung sowie andere lebenswichtige Hilfsgüter und Medikamente an verschiedene Gesundheitseinrichtungen, auch in den Krisengebieten. In der Gesundheitseinrichtung Dar Al-Salam behandeln geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die mangelernährten Kinder. Sie messen Gewicht und Größe, prüfen auf Ödeme und dokumentieren die Daten. Anschließend besprechen sie mit den Müttern die Fortschritte der Kinder und versorgen sie mit der gebrauchsfertigen therapeutischen Zusatznahrung, die sie bis zum nächsten Termin benötigen. Obwohl Mawada Fortschritte macht, ist sie noch immer stark unterernährt und wiegt nur fünf Kilogramm. „Ich habe sie mit dem gefüttert, was wir zu Hause essen", erklärt Arafa. Von der Ernährungsberaterin erfuhr sie, dass das nicht reicht. Heute kann sie ihre Kinder – trotz ihres täglichen Kampfes um den Lebensunterhalt – besser versorgen. Arafa ist daher optimistisch, dass ihre Kinder sich bald erholen werden: „Ich hoffe, sie ‚Mama‘ und ‚Baba‘ (Vater) sagen zu hören. Und ich hoffe, dass sie gesund aufwachsen und Glück in mein Leben bringen“, sagt sie beim Abschied. LEBENSBEDROHLICHER MANGEL Die Zwillinge von Arafa Musa haben überlebt (oben). UNICEF-Mitarbeitende bringen unter teils schwierigsten Bedingungen Hilfsgüter, Wasser und Medikamente in den Sudan (unten). © Ahmed Elfatih Mohamdeen © Ahmed Elfatih Mohamdeen 10 Aktionsbündnis KATASTROPHENHILFE
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