Rückblick 2022

DAS LAND DER FLUTEN ÜBERSCHWEMMUNGENIN PAKISTAN Extrem starke Monsun-Regenfälle haben im Sommer 2022 große Teile Pakistans überflutet, es kam zu Sturzfluten und Erdrutschen. Insgesamt starben rund 1.700 Menschen. Die Überschwemmungen zerstörten Häuser und Straßen, Wasserleitungen und Schulen, Felder und Fabriken. Die Hilfe musste schnell erfolgen, angesichts der immer wiederkehrenden Fluten aber auch nachhaltig und langfristig ansetzen. Wie auch schon bei der letzten großen Flutkatastrophe 2010 standen auch diesmal wieder große Teile des Landes unter Wasser; 33 Millionen Menschen waren betroffen. Die pakistanische Regierung rief den Notstand aus und bat die internationale Gemeinschaft um Hilfe. Besonders betroffen waren und sind die Regionen Sindh, Balochistan, Punjab und Khyber Pakhtunkhwa, wo der Monsun teils dreimal mehr Niederschlag brachte als in durchschnittlichen Jahren. Zunächst ging es den Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe vor allem darum, die Menschen mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Hygiene-Kits zu versorgen. Viele Betroffene, die ihre Wohnorte verlassen mussten, brauchten Unterkünfte. Dort wiederum wurden provisorische Lernzentren für Kinder eingerichtet, vielerorts wurde auch psychosoziale Hilfe geleistet. Mittel- und langfristig helfen Maßnahmen, die eine Anpassung an den Klimawandel möglich machen, denn die Klimaforschung geht davon aus, dass es in der Region immer häufiger zu schweren Fluten kommen wird. UNICEF etwa engagiert sich in der Wiederherstellung der Wasser- und Abwassersysteme, die durch die Überschwemmungen massiv beschädigt wurden. Mit einem Projekt zur Katastrophenvorsorge unterstützt beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz drei Gemeinden in abgelegenen Regionen, sich besser auf die wiederkehrenden Extremwetterereignisse vorzubereiten und große Schadenslagen abzuwenden. Auch Caritas international ist schon seit vielen Jahren in der Region mit Projekten der Katastrophenvorsorge aktiv. Partner der Diakonie Katastrophenhilfe installieren in 21 Dörfern Frühwarnsysteme und setzen auf Katastrophenvorsorge. Zum Beispiel wurden im Rahmen der Hilfsprojekte 36 Hektar Agroforst angelegt und Flussufer befestigt, um der fortschreitenden Bodenerosion entgegenzuwirken. 9 Kinder in der von den Fluten heimgesuchten Provinz Balochistan harren auf einem Charpai-Bett aus, während sie mit ihrer Gemeinde in sicherere Regionen umgesiedelt werden. Langfristige Katastrophenvorsorge: Schon vor zwölf Jahren wurde mithilfe der Diakonie Katastrophenhilfe dieses erhöht errichtete Haus in dem pakistanischen Dorf Hisara als Prototyp gebaut. Nachhaltiger Wiederaufbau muss häufiger auftretende Fluten und andere Folgen des Klimawandels bereits in der Planung berücksichtigen. © UNICEF/UN0691097/Sami Malik © Diakonie Katastrophenhilfe

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