GEMEINSAM FÜR MENSCHEN IN NOT RÜCKBLICK 2022
IMPRESSUM Herausgeber: Aktionsbündnis Katastrophenhilfe GbR Caroline-Michaelis-Str. 1 10115 Berlin Telefon: +49 (0)30 65211-1744 E-Mail: kontakt@aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de Internet: www.aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de V.i.S.d.P.: Dominique Mann Redaktion und Gestaltung: Stephan Günther, Sebastian Schampera, msg-media.de Titelbild: © Marijn Fidder/Caritas international © Hermann Bredehorst/Diakonie Katastrophenhilfe
3 VORWORT Zuversichtlich und hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen, fällt uns angesichts des Krieges in der Ukraine, des fortschreitenden Klimawandels und der vielen anderen Krisen nicht leicht. Sind wir doch tagtäglich mit der Not und dem Leid der Menschen in den von Konflikten und Katastrophen betroffenen Gebieten konfrontiert. Doch es stimmt zuversichtlich zu sehen, mit welch beeindruckender Solidarität die Menschen in Deutschland und in ganz Europa Geflüchtete aus der Ukraine unterstützen. Laut UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) sind 8,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer in Europa als Kriegsflüchtlinge registriert. Bei allen Debatten um die damit verbundenen Kosten ist es doch höchst beachtlich, dass eine große Mehrheit in Europa die Geflüchteten mit offenen Armen aufnimmt. Optimistisch macht auch, dass die Hilfsbereitschaft im wahrsten Sinne grenzenlos ist. Als vor zwei Jahren nach der Flutkatastrophe im Mosel-AhrGebiet fast 88,5 Millionen Euro Spenden beim Aktionsbündnis Katastrophenhilfe eingingen, glaubten manche, dies sei angesichts der Not im eigenen Land eine einmalige Geste der Solidarität gewesen. Doch nur ein Jahr später zeigen sowohl die unmittelbare Hilfsbereitschaft den ukrainischen Geflüchteten gegenüber als auch die hohe Spendenbereitschaft – fast 150 Millionen Euro gingen beim Aktionsbündnis Katastrophenhilfe ein - eindrucksvoll das Gegenteil. Hoffnung macht nicht zuletzt, dass Sie, die Spenderinnen und Spender, auch die Hilfe in Kriegs- und Katastrophengebieten unterstützen, die eher am Rande des medialen Weltgeschehens liegen. Nur so können die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe kooperierenden Hilfswerke weiterhin in Afghanistan, in Syrien (siehe S. 10), in Pakistan (S. 9) oder in den von Hunger bedrohten Regionen Afrikas (S. 11) Nothilfe leisten. Der herausragenden Unterstützung durch unsere Partner, allen voran das ZDF, (siehe S. 4-5), und Ihrer Solidarität und Spendenbereitschaft, liebe Leserinnen und Leser, gilt – im Namen der beteiligten Hilfswerke und der Menschen, denen diese Hilfe zugutekommt – mein herzlicher Dank. Ihr Martin Keßler Vorsitzender des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, Direktor Diakonie Katastrophenehilfe
4 Es war eine Sondersendung mit außergewöhnlichem Anspruch und großem Erfolg. Der ZDF-Fernsehabend „Markus Lanz – Ein Abend für die Ukraine“ am 10. März 2022, wenige Wochen nach Kriegsbeginn, war nicht nur eine Informations- und Diskussionssendung, in der Politikerinnen und Politiker, Fachleute, Beobachter und ZDF-Auslandskorrespondenten zu Wort kamen. Mit der 105-minütigen Live-Sendung bekundeten der Moderator und seine Gäste zugleich ihre Solidarität und Unterstützung für das kriegserschütterte Land. Mit großem Erfolg: Die 3,14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer spendeten insgesamt 4,4 Millionen Euro für die Ukraine. Die Spenden, für die während des ganzen Abends eine Hotline geschaltet wurde, kamen über das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe den Menschen in der Ukraine zugute. „Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung. Durch diese überwältigende Spendenbereitschaft können unsere Mitgliedsorganisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, UNICEF Deutschland und Diakonie Katastrophenhilfe umfangreiche Hilfe für die Menschen in der Ukraine und jene auf der Flucht leisten – eine Unterstützung, die angesichts der Lage so dringend gebraucht wird,“ betonte Dominique Mann, Geschäftsführer des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, im Anschluss an die Sendung. „Unser Dank gilt dem ZDF für die Sondersendung mit Markus Lanz und auch für die vielen Spendenaufrufe in anderen Sendungen.“ Die Wirkung des ZDF geht weit über die eigenen Sendungen hinaus. So traten beispielsweise in Kassel 51 lokale Künstlerinnen und Künstler vor ausverkauftem Saal und live zugeschaltetem Online-Publikum auf und setzten mit einem insgesamt fünfstündigen musikalischen Abend ein Zeichen von Solidarität und Frieden. 30.000 Euro brachte dieses Benefiz-Konzert „Stay with Ukraine“ ein – und die Spenden wurden als „ZDF Nothilfe Ukraine“ an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe überwiesen. Auch zahlreiche Unternehmen und Stiftungen zeigten infolge der ZDF-Aufrufe eine enorme Hilfsbereitschaft und initiierten Spendenaktionen in ihren Belegschaften oder unterstützten das Aktionsbündnis direkt, zum Beispiel Boehringer Ingelheim mit einer Spende über 750.000 Euro und die Frankfurter Crespo Foundation mit einer Spende in Höhe von einer Million Euro. Dass Unternehmen, Kulturschaffende und Bürgerinnen und Bürger sich solidarisch zeigen und spenden, dazu hat das ZDF einen gehörigen Teil beigetragen. Denn wenn die Spendentafel mit der Kontonummer des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe eingeblendet wird, ist dies immer auch ein Ansporn zur Hilfe. In besonderem Maße für die Opfer des Ukrainekrieges – aber auch für weniger präsente Krisen und Katastrophen, etwa nach der Flutkatastrophe in Pakistan oder nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien Anfang 2023. SOLIDARISCHE SONDERSENDUNG © Screenshot Schampera © UNICEF/UN0372533/Ryeng Höhepunkt der ZDF-Spendengala: Prominente Gäste präsentieren das Spendenergebnis im Das diesjährige „Goldene Herz“ ging an Wladimir Klitschko – stellvertretend für alle, die Kindern in der Ukraine helfen. Caritas international und UNICEF (Foto) führen mit Unterstützung von „Bild hilft – Ein Herz für Kinder“ Hilfsprojekte im Südsudan durch, wo viele Kinder mangelernährt sind.
5 EIN HERZFÜR KINDER Der Krieg in der Ukraine und seine leidvollen und zerstörerischen Folgen für die dort lebenden Menschen haben viel Hilfsbereitschaft und Solidarität in Deutschland ausgelöst. Auch der Verein BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ konnte Spenden aus einer Vielzahl von Aktivitäten und Aktionen einsammeln, die der langjährige Partner des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe den Hilfswerken zu Verfügung stellte. So unterstützt „Ein Herz für Kinder“ ukrainische Krankenhäuser mit technischen Geräten und Kinder mit Hilfsgüter-Lieferungen in Form von Lebensmitteln, Decken und Hygieneartikeln. Außerdem fördert der Verein Unterkünfte für ukrainische Flüchtlingskinder in Deutschland und unterstützt schwer verletzte Kriegskinder beim Transport nach Deutschland. Unter anderem konnten Diakonie Katastrophenhilfe, UNICEF und Caritas international mit großer Unterstützun von „Ein Herz für Kinder“ drei umfassende Projekte in der Ukraine-Hilfe umsetzen. Doch damit nicht genug: Der Verein trug mit weiteren finanziellen Mitteln dazu bei, dass UNICEF und Caritas international Hilfsprojekte im von Konflikten und Dürren betroffenen Südsudan durchführen konnten. Und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) half mit den Geldern in Palästina, Sudan und Madagaskar. Im Kampf gegen den Hunger ist das DRK mit dem madagassischen Roten Kreuz im Süden der afrikanischen Insel aktiv. Mittel- und langfristig sollen Brunnenbau, Aufforstung und landwirtschaftliche Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Dürrekatastrophen helfen. Kurzfristig gegen Armut und Hunger unterstützen Lebensmittelrationen und auch Erste Hilfe in Krankenstationen. In dem besonders betroffenen Bezirk Ambatoabo möchte das DRK mit den Spendengeldern nun einen weiteren Gesundheitsposten aufbauen. Die Kosten des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe beliefen sich 2022 auf 629.111,05 Euro und wurden von den vier Mitgliedsorganisationen über eine Umlage getragen. Nothilfe Ukraine 149.328.435,43 Euro Hilfen gegen Hunger in Afrika 3.938.342,37 Euro Nothilfe Pakistan 2.583.138,95 Euro Nothilfe Syrien 1.952.310,41 Euro Nothilfe Afghanistan 1.427.136,67 Euro Hochwasserhilfe Deutschland 467.383,60 Euro Hilfen bei weiteren Katastrophen und Krisen 3.735.308,56 Euro Gesamt 163.432.055,99 Euro Spenden an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe 2022 © Sarah Müller/BILD © Deutsches Rotes Kreuz © Sascha Baumann/BILD Herzen. Das Deutsche Rote Kreuz hilft u.a. mit den Mitteln von „Bild hilft – Ein Herz für Kinder“ beim Bau und der Ausstattung von Klassenräumen in der Krisenregion Darfur im Sudan. Laura Wontorra beim Besuch des von "Ein Herz für Kinder" unterstützten Projekts des Deutschen Roten Kreuzes in Madagaskar.
UKRAINE Der Krieg führt in der Ukraine tagtäglich zu Tod, Leid und Zerstörung. Hunderttausende Menschen sind in den Westen des Landes oder ins Ausland geflohen. Die humanitären Hilfsorganisationen leisten gleichermaßen Not- und medizinische Hilfen für die Menschen in den Kriegsgebieten wie Hilfen für Geflüchtete in vielen Ländern Europas. Die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe kooperierenden Hilfswerke können diese Herkulesaufgaben nur bewältigen, weil sie über weit verzweigte Netzwerke und über internationale Organisationsstrukturen verfügen. Die lokalen Partner der Hilfsorganisationen wie das Ukrainische Rote Kreuz (URK) leisteten bereits unmittelbar nach Kriegsbeginn Anfang 2022 medizinische Nothilfe, stellten Notunterkünfte und Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygienepakete und Haushaltsgegenstände zur Verfügung. In ihren Bemühungen wurden sie von Anfang an vom DRK unterstützt. Mehr als ein Jahr nach Beginn der Eskalation fokussiert das DRK seine Unterstützung nun auf den Ausbau der Leistungen des URK zur Grundversorgung der Bevölkerung, dazu zählt auch die Gesundheitsversorgung. Tagtäglich erleben die Mitarbeitenden und Freiwilligen des URK vor Ort, was die Menschen am dringendsten benötigen. So unterstützt das DRK zwanzig vom URK betriebene mobile medizinische Gesundheitseinheiten – speziell ausgerüstete Fahrzeuge samt Personal, die auch in entlegene Gemeinden entsendet werden, um Menschen medizinisch zu versorgen. 2022 konnten so über 118.000 Patienten behandelt werden. Das Rote Kreuz verstärkte auch den Bereich der psychosozialen Fürsorge, Mitarbeitende erhielten Schulungen in psychologischer Erster Hilfe, für Kinder in Gemeinschaftsunterkünften wurden spezielle Programme entwickelt. Winterhilfe unter schwierigen Bedingungen Auch Caritas international kann bei ihrer Hilfe auf die langjährige Kooperation mit ihren Partnern zurückgreifen. So konnte die Caritas Ukraine Wohnungen winterfest machen, die durch Raketenbeschuss beschädigt worden waren, Dächer, Türen und Fensterscheiben wurden ersetzt. Für evakuierte und geflüchtete Menschen stellte die Caritas wetterfeste Notunterkünfte bereit und versorgte sie mit dem Nötigsten. Mobile Teams gaben und geben warme Mahlzeiten an die Bewohner:innen in den umkämpften 6 NOTHILFE, DIE GRENZEN ÜBERSCHREITET In den vom Krieg zerstörten und beschädigten Orten wie hier in Borodjanka leben insbesondere Kinder in einem permanenten Ausnahmezustand. UNICEF setzt daher auch auf psychologische und psychosoziale Hilfen. © UNICEF/UN0726028/Ibarra Sánc
Gebieten aus. Sie lieferten vor und während des Winters auch Benzin und Brennholz sowie Schlafsäcke, warme Decken, Kleidung und Winterstiefel. Für Sozialzentren in Städten und Dörfern, in denen es keine Strom- und Wärmeversorgung gibt, stellt die Caritas Generatoren und Solaranlagen bereit. Die Hilfe in den Nachbarländern Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation AIDRom im rumänisch-ukrainischen Grenzgebiet Lebensmittel, Trinkwasser und Hygieneartikel bereit. In Polen wurde beispielsweise 20.000 Geflüchteten mit einem Geldkartentransfer eine Unterstützung für das tägliche Leben gegeben. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt auch in der Republik Moldau, Rumänien, Tschechien, Slowakei und Ungarn Geflüchtete mit Lebensmitteln, Wasser, Hygiene-Artikeln, sanitären Anlagen, Unterkünften, Bargeldhilfen, psychosozialer Hilfe und medizinischer Versorgung. In Deutschland steht die Diakonie Katastrophenhilfe mit 245 Projekten zahlreichen kirchlichen Einrichtungen in der Ukraine-Hilfe zur Seite. Besonders dramatisch ist die Situation für Kinder. Ein Großteil der 7,5 Millionen ukrainischen Mädchen und Jungen ist auf der Flucht. UNICEF-Mitarbeitende versorgen die Kinder und Familien mit sauberem Trinkwasser, Winterkleidung und Medikamenten. Entlang der Fluchtrouten hat UNICEF in benachbarten Ländern sichere Anlaufstellen - so genannte "Blue Dot Centers" - für geflüchtete Kinder und ihre Familien eingerichtet. Und UNICEF verteilt lebensrettendes medizinisches Equipment sowie Erste Hilfe-Sets an Entbindungskliniken, Krankenhäuser und Gesundheitsstationen. Darunter sind auch spezielle Hebammen-Sets. Außerdem werden Lehrer:innen und Betreuer:innen fortgebildet, denn die Kinder brauchen dringend auch psychosoziale Hilfe, um die Gewalt um sie herum zu verarbeiten. Perspektiven schaffen Möglich wird die umfangreiche Unterstützung der Betroffenen durch eine überwältigende Spendenbereitschaft. Seit dem 24. Februar 2022 sind beim Aktionsbündnis Katastrophenhilfe für die Ukraine-Hilfe 149,78 Millionen Euro an Spenden eingegangen. Insgesamt haben die vier Organisationen über 364 Millionen Euro an Spenden erhalten. Auch nach Ende des Krieges werden erhebliche finanzielle Mittel benötigt werden, um das Land wiederaufzubauen und den Menschen neue Lebensperspektiven zu geben. 7 © Christoph Püschner/Diakonie Katastrophenhilfe © Ukrainisches Rotes Kreuz/IFRK © Caritas Ukraine Zwei Schwestern mit ihren Kindern überlebten einen Raketenangriff, mussten aber fliehen. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt sie in ihrem neuen Zuhause. Mithilfe einer vom Ukrainischen Roten Kreuz errichteten Behelfsbrücke ist der Fluss Irpin wieder überquerbar. Im Winter bringen Caritas-Mitarbeitende Brennholz und andere Hilfsgüter auch in abgelegene Orte der Ukraine.
FLUTHILFE MIT VORSORGE WIEDERAUFBAU HOCHWASSER DEUTSCHLAND Als vor zwei Jahren ein schweres Hochwasser in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen riesige Schäden und viel menschliches Leid verursachte, hatte zuvor kaum jemand damit gerechnet, dass eine solch verheerende Katastrophe in Deutschland eintreten könnte. Die Flut am 14. und 15. Juli 2021 kostete 180 Menschen das Leben und nahm mehr als 40.000 Betroffenen ihr Zuhause. Die Prognosen der Klimaforschung jedoch machen deutlich, dass die Gefahr von Extremwettern auch in Mitteleuropa mit fortschreitendem Klimawandel größer wird. Die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe kooperierenden Hilfsorganisationen setzen denn auch beim Wiederaufbau auf nachhaltige Katastrophenvorsorge. Schnelle wie auch langfristig angelegte Hilfe ist möglich, weil allein beim Aktionsbündnis Katastrophenhilfe 88,98 Millionen Euro an Spenden eingingen. Rasche Nothilfe... Caritas international ermöglichte mithilfe dieser Mittel die Einrichtung von 25 lokalen Fluthilfebüros, die ihre Arbeit auch in den kommenden Jahren noch fortsetzen werden. Neben den Soforthilfen, Beratungsangeboten und praktischen Hilfen wie die Bereitstellung von Bautrocknern lag ein Fokus der Caritas in den ersten zwei Jahren nach der Flut im Bereich der psychischen Gesundheit der Betroffenen. So wurden über 11.500 psychosoziale Beratungsgespräche geführt, Erholungsurlaube beantragt oder Mutter-KindKuren und Freizeiten organisiert. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) war mit zeitweise über 3.000 Helferinnen und Helfern im Einsatz, die Trinkwasser und Nahrungsmittel verteilten und die Betroffenen mit Strom, Unterkünften, mobiler Gesundheitsversorgung, psychologischer Hilfe, Beratungs- und Betreuungsangeboten und Bargeldhilfen unterstützten. Das DRK organisierte Evakuierungs-, Such- und Rettungsaktionen von Betroffenen und Vermissten, führte Erste Hilfe-Maßnahmen durch und versorgte die plötzlich obdachlos gewordenen Menschen mit Schlafplätzen. ...und nachhaltiger Wiederaufbau Inzwischen liegt der Fokus der Hilfsorganisationen beim Wiederaufbau. Beispielsweise hat die Diakonie Katastrophenhilfe zehn Millionen Euro als Wiederaufbauhilfe bereitgestellt. Für die in der Katastrophenhilfe tätigen Werke ist der Wiederaufbau eng verknüpft mit der Katastrophenvorsorge, um künftigen Fluten entgegenzuwirken. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat daher beispielsweise die Broschüre „Wiederaufbau nach dem Hochwasser“ veröffentlicht, in der sie Empfehlungen für die Renovierung von Gebäuden gibt. Um dem Klimawandel lokal entgegen zu wirken, zeigt die Broschüre etwa Möglichkeiten auf, den Wiederaufbau durch die Wahl von Baumaterialien und Technologien umweltfreundlich zu gestalten und auf dem eigenen Grundstück den natürlichen Wasserrückhalt zu stärken. 8 © Jonathan Ziegler/DRK Das Projekt "Bürger messen ihre Bäche selbst" als Modell der Katastrophenvorsorge. Das Deutsche Rote Kreuz Vulkaneifel hat es gemeinsam mit Partnern entwickelt, Anwohnerinnen und Anwohner setzen es um.
DAS LAND DER FLUTEN ÜBERSCHWEMMUNGENIN PAKISTAN Extrem starke Monsun-Regenfälle haben im Sommer 2022 große Teile Pakistans überflutet, es kam zu Sturzfluten und Erdrutschen. Insgesamt starben rund 1.700 Menschen. Die Überschwemmungen zerstörten Häuser und Straßen, Wasserleitungen und Schulen, Felder und Fabriken. Die Hilfe musste schnell erfolgen, angesichts der immer wiederkehrenden Fluten aber auch nachhaltig und langfristig ansetzen. Wie auch schon bei der letzten großen Flutkatastrophe 2010 standen auch diesmal wieder große Teile des Landes unter Wasser; 33 Millionen Menschen waren betroffen. Die pakistanische Regierung rief den Notstand aus und bat die internationale Gemeinschaft um Hilfe. Besonders betroffen waren und sind die Regionen Sindh, Balochistan, Punjab und Khyber Pakhtunkhwa, wo der Monsun teils dreimal mehr Niederschlag brachte als in durchschnittlichen Jahren. Zunächst ging es den Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe vor allem darum, die Menschen mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Hygiene-Kits zu versorgen. Viele Betroffene, die ihre Wohnorte verlassen mussten, brauchten Unterkünfte. Dort wiederum wurden provisorische Lernzentren für Kinder eingerichtet, vielerorts wurde auch psychosoziale Hilfe geleistet. Mittel- und langfristig helfen Maßnahmen, die eine Anpassung an den Klimawandel möglich machen, denn die Klimaforschung geht davon aus, dass es in der Region immer häufiger zu schweren Fluten kommen wird. UNICEF etwa engagiert sich in der Wiederherstellung der Wasser- und Abwassersysteme, die durch die Überschwemmungen massiv beschädigt wurden. Mit einem Projekt zur Katastrophenvorsorge unterstützt beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz drei Gemeinden in abgelegenen Regionen, sich besser auf die wiederkehrenden Extremwetterereignisse vorzubereiten und große Schadenslagen abzuwenden. Auch Caritas international ist schon seit vielen Jahren in der Region mit Projekten der Katastrophenvorsorge aktiv. Partner der Diakonie Katastrophenhilfe installieren in 21 Dörfern Frühwarnsysteme und setzen auf Katastrophenvorsorge. Zum Beispiel wurden im Rahmen der Hilfsprojekte 36 Hektar Agroforst angelegt und Flussufer befestigt, um der fortschreitenden Bodenerosion entgegenzuwirken. 9 Kinder in der von den Fluten heimgesuchten Provinz Balochistan harren auf einem Charpai-Bett aus, während sie mit ihrer Gemeinde in sicherere Regionen umgesiedelt werden. Langfristige Katastrophenvorsorge: Schon vor zwölf Jahren wurde mithilfe der Diakonie Katastrophenhilfe dieses erhöht errichtete Haus in dem pakistanischen Dorf Hisara als Prototyp gebaut. Nachhaltiger Wiederaufbau muss häufiger auftretende Fluten und andere Folgen des Klimawandels bereits in der Planung berücksichtigen. © UNICEF/UN0691097/Sami Malik © Diakonie Katastrophenhilfe
Eine Wirtschaftskrise, ein langjähriger politischer Machtkampf und staatliche Repression haben viele Menschen in Venezuela in die Armut getrieben. Selbst lebenswichtige öffentliche Infrastruktur zerfällt – auch die medizinische Grundversorgung. Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt das Venezolanische Rote Kreuz (VRK) bei der Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung. Häufige Strom- und Wasserausfälle beeinträchtigen auch die medizinische Versorgung, es fehlt an Medikamenten und medizinischen Instrumenten. Zudem verließ auch ein großer Teil des medizinischen Fachpersonals im Zuge der Krise das Land. Infolgedessen sind in den vergangenen Jahren die Fälle eigentlich vermeidbarer Krankheiten deutlich angestiegen, Masern, Diphterie und Gelbfieber treten wieder vermehrt auf. Mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes fördert das VRK vor allem die Basisgesundheitsdienste, die den Krankenhäusern vorgelagert sind. Schwerpunkte der Hilfen sind die Vorbeugung und Kontrolle von Infektionskrankheiten sowie die Stärkung von Ersthelfer-Teams in den Gemeinden. In insgesamt fünf Regionen Venezuelas werden so rund 66.000 Menschen unterstützt: In Gebieten ohne medizinische Infrastruktur können Kranke in mobilen Gesundheitsstationen versorgt werden, zudem werden vielerorts Gesundheitskomitees gegründet. Und durch die Ausbildung von Ersthelfer-Teams wird auch die Notfallhilfe des öffentlichen Ambulanz-Systems verbessert. Zwölf Jahre nach Ausbruch des Krieges sind 80 Prozent der Menschen in Syrien von Hunger bedroht. Im Jahr 2022 waren 15,3 Millionen Menschen, etwa 70 Prozent der Bevölkerung, auf Unterstützung angewiesen. Viele Menschen haben durch die Konflikte Angehörige verloren, sind selbst kriegsversehrt und schwer traumatisiert. Weite Teile der Infrastruktur Syriens sind zerstört, angefangen bei der Trinkwasserversorgung über das Gesundheitswesen bis hin zum Bildungswesen. 2,4 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule, 1,6 Millionen sind gefährdet, die Schule abzubrechen. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, unterstützt die Hilfsprojekte der Caritas Syrien. Fachkräfte der Caritas leisten humanitäre und soziale Hilfe für die am stärksten betroffenen und gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Anhand von Kriterien wie Arbeitsfähigkeit oder verfügbare Mittel für den Lebensunterhalt werden vorrangig alleinstehende Mütter mit Kindern, Familien mit chronisch Kranken, Kriegsversehrten, Menschen mit Behinderung und älteren Menschen versorgt. Im Bereich der sozialen Hilfen bietet die Caritas Syrien Nachhilfekurse für Kinder und Jugendliche an, damit sie den Anschluss in der Schule wieder finden. Alphabetisierungsund Berufsbildungskurse helfen insbesondere Frauen, den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder zu sichern. Durch Frühförderung werden Kinder mit Behinderung selbstständiger und ihre Familien entlastet. Gesundheitskomitees, die aus Gemeindemitgliedern bestehen, verbessern die medizinische Infrastruktur. Durch eine bessere Grundversorgung können viele Krankheiten verhindert werden. Viele Orte in Syrien sind durch den Krieg zerstört. Kinder, die in diesem Umfeld aufwachsen, brauchen besondere Förderung. Die Caritas setzt auf Projekte zur Alphabetisierung, Schul- und Berufsbildung. Dazu gehört auch die Frühförderung für Kinder mit Behinderung. SYRIEN HUMANITÄRE UND SOZIALE HILFEN 10 © Shahla Merjaneh/Caritas international © Shahla Merjaneh/Caritas international © Venezolanisches Rotes Kreuz/DRK © Venezolanisches Rotes Kreuz/DRK VENEZUELA HILFE AN DER BASIS
11 Die Menschen am Horn von Afrika leiden unter der schwersten Dürre seit 40 Jahren. Besonders betroffen sind Familien in Somalia, Äthiopien und Kenia. Ihre Felder und Ernten sind verdorrt und das Vieh verendet. Die verheerende Dürre hat die gesamten Lebensgrundlagen zerstört und zu einer Hungerkrise geführt. In den drei Ländern sind fast zwei Millionen Kinder lebensgefährlich mangelernährt. Viele Wasserstellen sind ausgetrocknet. Familien müssen kilometerweit laufen, um Trinkwasser zu holen. Oft ist das wenige Wasser verschmutzt und macht krank. Gerade für die bereits geschwächten Kinder ist das lebensgefährlich. UNICEF leistet am Horn von Afrika lebensrettende Hilfe: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen therapeutische Nahrung wie Erdnusspaste in Dürreregionen. Die hochwirksame Spezialnahrung ist kalorien- und nährstoffreich, damit mangelernährte Kinder schnell wieder zu Kräften kommen. In 2022 hat UNICEF in Äthiopien, Kenia und Somalia insgesamt 907.000 schwer mangelernährte Kinder unter fünf Jahren behandelt. Fachkräfte bohren zudem in Dürregebieten neue Brunnen, die tief genug sind und teils mit Solarenergie betrieben werden. Gemeinsam mit Partnern bringt UNICEF außerdem mit Tanklastwagen sauberes Trinkwasser in die am schlimmsten betroffenen Regionen. So hat UNICEF im letzten Jahr rund 4,6 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia mit sauberem Wasser versorgt. Seit sie nach einer Welle der Gewalt im Jahr 2017 aus Myanmar vertrieben wurden, harren mehr als eine Million Geflüchtete der verfolgten muslimischen Minderheit Rohingya im Nachbarland Bangladesch aus - ohne Aussicht auf Rückkehr. Die Menschen leben in den Flüchtlingscamps der Region Cox’s Bazar extrem beengt, meist ist es sehr heiß. Die Rohingya können sich außerhalb der Camps nur sehr eingeschränkt bewegen und auch keiner Beschäftigung nachgehen. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt in ihrem Projekt sowohl die notleidenden Rohingya als auch die Menschen in den aufnehmenden Gastgemeinden im Bezirk Teknaf. Die Hilfe setzt dabei bei den elementaren Bedürfnissen der Menschen an: Gasflaschen werden wieder befüllt, damit die Familien kochen können. Um den verbreiteten hygienischen Problemen zu begegnen, erhalten knapp 28.000 Personen aufbereitetes Trinkwasser, sie bekommen Hilfen zur Abfallvermeidung und -entsorgung und werden mit Sanitärmitteln versorgt. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt im Bereich Gewaltprävention. Solarbetriebene Straßenlaternen werden regelmäßig gewartet, damit die Menschen nicht in völliger Dunkelheit unterwegs sein müssen. Ein lokaler Partner führt zudem Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor körperlichem, seelischem und sexuellem Missbrauch durch. Dazu gehört auch, über Menschenhandel und Kinderarbeit aufzuklären und entsprechende Sicherheitsstrukturen und Netzwerke zu gründen. ...denn durch die Möglichkeit, selbstständig zu kochen, können die geflüchteten Rohingya zumindest ihre Basisversorgung sichern. Oftmals helfen technisch einfache Mittel wie diese Gaskocher (Foto unten), um das Leben im Camp zu verbessern... In den von Dürre geplagten Regionen gibt es kaum etwas zum Überleben für die Familien. Kleine Kinder sind besonders von den Folgen der Mangelernährung bedroht. Für die Kinder am Horn von Afrika hat die anhaltende Dürre verheerende Folgen. HORN VON AFRIKADÜRRE UND HUNGER © UNICEF/UN0635773/Pouget © UNICEF/UN0591084/Taxta © Kathrin Harms/Diakonie Katastrophenhilfe © Kathrin Harms/Diakonie Katastrophenhilfe BANGLADESCH HILFE FÜR ROHINGYA
12 DIE ORGANISATION DES AKTIONSBÜNDNISSES KATASTROPHENHILFE Mehr Informationen unter www.caritas-international.de › › Von der Spendentafel zum Hilfsprojekt Der Katastrophenfall Wenn eine Großkatastrophe eintritt – z.B. ein Erdbeben oder eine Dürre – oder ein Krieg wie in Syrien kein Ende nimmt, wird das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe aktiv, um für seine Mitgliedsorganisationen Spenden zu sammeln. Der Spendenaufruf Wenn die Nothilfe sehr hohe finanzielle Mittel benötigt, wendet sich das Bündnis an das ZDF und ruft gemeinsam mit dem Sender in den Nachrichtensendungen zu Spenden auf. WIR SIND: das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UN). WIR HELFEN: in Kriegen, bei Katastrophen, Krankheiten, Ausbeutung oder fehlender Teilhabe: UNICEF ist weltweit in über 190 Ländern im Einsatz und hilft, dass Kinder gut versorgt werden, zur Schule gehen können und vor Gewalt geschützt sind. UNSERE PARTNER: Jedes UNICEF-Länderbüro hat eigene Mitarbeiter und arbeitet eng mit den nationalen Behörden und lokalen Organisationen zusammen. Im Krisenfall können wir so sofort handeln und helfen. UNSERE GRUNDSÄTZE: Es ist unser Auftrag, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen, unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft. In der weltweiten Arbeit von UNICEF stehen die ärmsten und besonders benachteiligten Kinder im Mittelpunkt. UNSER VERSPRECHEN: Jedes Kind auf der Welt hat das Recht auf eine Kindheit – UNICEF ist dafür da, dass aus diesem Recht Wirklichkeit wird. UNICEF WIR SIND: das weltweit tätige Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes und handeln im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz der Katholischen Kirche. WIR HELFEN: bei Krisen, nach Naturkatastrophen und leisten Katastrophenvorsorge sowie soziale Arbeit für die Bedürftigsten. UNSERE PARTNER: sind die nationalen, regionalen und lokalen Caritas-Organisationen, die in mehr als 160 Ländern Hilfe leisten, sowie Ordensgemeinschaften, Pfarrgemeinden und unabhängige Organisationen. UNSERE GRUNDSÄTZE: Wir helfen unabhängig von der Herkunft, Religion und politischen Überzeugung der Betroffenen und leisten nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe. UNSER VERSPRECHEN: Gemeinsam mit einheimischen Fachkräften sorgen wir dafür, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am meisten gebraucht wird. Caritas international © Waterton/UNICEF © Philipp Spalek/Caritas international
13 Seit 2001 rufen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland im Falle großer Katastrophen als Aktionsbündnis Katastrophenhilfe gemeinsam zu Spenden auf. Mehr Informationen unter www.drk.de ›Die Verteilung Die Spenden werden vom Aktionsbündnis Katastrophenhilfe gesammelt und von dort zu 100 Prozent an die Hilfswerke weitergeleitet. Daher erhalten Spender ihre Spendenbescheinigung von einem der Hilfswerke. › Die Mittelverwendung Die Bündnispartner sind allesamt global organisiert. Daher können sie über ihre Strukturen in den betroffenen Ländern schnell Not- und Katastrophenhilfe leisten. Bisweilen arbeiten sie aber auch zusammen. WIR SIND: das Hilfswerk für Humanitäre Hilfe der evangelischen Kirchen in Deutschland. WIR HELFEN: Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung geworden sind und ihre Notlage nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Wir unterstützen auch in „vergessenen Katastrophen“, die kaum öffentliche Aufmerksamkeit finden. UNSERE PARTNER: Wir arbeiten mit lokalen Partnerorganisationen und sind Mitglied im weltweiten kirchlichen Hilfsnetzwerk ACT Alliance. UNSERE GRUNDSÄTZE: Die Würde des Menschen zu achten, ist für uns oberstes Gebot. Unsere Hilfe richtet sich nach den Bedürfnissen der Betroffenen. In Konfliktregionen achten wir auf strikte Neutralität. UNSER VERSPRECHEN: Wir helfen unabhängig von Religion, Hautfarbe und Nationalität – schnell, unbürokratisch, zuverlässig und wirkungsvoll. Wir bleiben so lange, wie wir gebraucht werden. Von der Soforthilfe und dem Wiederaufbau bis zur Katastrophenvorsorge stehen wir Betroffenen bei. Diakonie Katastrophenhilfe WIR SIND: die Nationale Gesellschaft des Roten Kreuzes auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. WIR HELFEN: in bewaffneten Konflikten, bei Naturkatastrophen sowie anderen Notlagen und verbreiten das humanitäre Völkerrecht. UNSER PARTNER: ist die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, die mit Nationalen Gesellschaften in 192 Ländern die größte humanitäre Bewegung der Welt ist. UNSERE GRUNDSÄTZE: sind Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. UNSER VERSPRECHEN: Wir leisten Hilfe für Menschen in bewaffneten Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen, allein nach dem Maß der Not. Deutsches Rotes Kreuz © Oliver Reinhardt/Diakonie Katastrophenhilfe © Deutsches Rotes Kreuz
Akkreditierte Partner des Bündnisses und der Weg zur Kooperation Ein Bündnis für Kooperationen Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe und seine Mitgliedsorganisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland bieten anderen Spendenorganisationen in Deutschland die Möglichkeit, sich zu akkreditieren und Mittel für die Hilfe im Katastrophengebiet zu beantragen. Gleiche Standards für alle Voraussetzung für eine Akkreditierung ist u.a., dass die jeweilige Organisation keinem anderen Bündnis angehört sowie über professionelle Strukturen, ausreichend Erfahrung und Umsetzungskapazitäten verfügt. Ebenso muss die akkreditierte Organisation das Spenden-Siegel des DZI tragen. › 14 DAS SELBSTVERSTÄNDNIS Die vier Hilfswerke Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland haben sich im Jahr 2001 als Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammengeschlossen, um im Falle großer Katastrophen die Kräfte bündeln und von den Stärken der anderen profitieren zu können. Die Organisationen arbeiten eigenständig und unabhängig voneinander und unterscheiden sich in Details ihrer Arbeit. Voraussetzung der Kooperation in Not- und Katastrophensituationen aber ist, dass die Partner im Grundverständnis ihrer Hilfe übereinstimmen: Sie stehen für die Grundsätze der humanitären Hilfe, sie arbeiten nachhaltig und an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und sie arbeiten allesamt eng mit einheimischen Partnern zusammen. Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland handeln nach den Grundsätzen der humanitären Hilfe, die international vereinbart und beispielsweise im sogenannten „Code of Conduct“ (Verhaltenskodex) formuliert sind. Die darin festgelegten ethischen Grundsätze und fachlichen Qualitätsstandards bilden die Basis ihrer Hilfe. Dem humanitären Auftrag verpflichtet Leitlinie ihres Handels ist für alle Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe der humanitäre Auftrag. Menschen, die durch Katastrophen oder Gewaltkonflikte in eine humanitäre Notlage geraten sind, die sie nicht aus eigener Kraft bewältigen können, haben ein Recht auf humanitäre Hilfe und Schutz. Regierungen und Konfliktparteien dürfen die Hilfe nicht behindern. Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit Die Organisationen des Aktionsbündnisses leisten Hilfe ohne Ansehen von ethnischer Zugehörigkeit, Religion, politischer Überzeugung oder anderen Kriterien, sondern allein nach dem Maß der Not. Sie leisten Hilfe, ohne in bewaffneten Konflikten Partei für die eine oder andere Seite zu ergreifen. Diese Neutralität dient dem Schutz der Betroffenen der Konflikte selbst wie auch dem Schutz der Helferinnen Die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe kooperierenden Hilfswerke arbeiten nachhaltig, an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und eng mit einheimischen Partnern zusammen. © Caritas international
Spendeneinnahmen teilen Im Falle eines Spendenaufrufs im ZDF besteht für akkreditierte Organisationen die Möglichkeit, Mittel zu beantragen und somit an den Spendeneinnahmen zu partizipieren. Die Projektanträge werden von Experten und einem unabhängigen Bewilligungsgremium geprüft. Gemeinsam helfen Bislang akkreditiert sind: - Cap Anamur / Deutsche Not-Ärzte - ChildFund Deutschland - Don Bosco Mondo - ora Kinderhilfe international - UNO-Flüchtlingshilfe › Weitere Informationen bei der Geschäftsstelle des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe: kontakt@aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de ✔ ✔ ✔ ...UND DIE STANDARDS DER HILFE und Helfer. Die Hilfswerke leisten humanitäre Hilfe unabhängig von politischen, militärischen, wirtschaftlichen oder sonstigen Zielen. Der einzige Zweck der humanitären Hilfe ist es, Leiden zu lindern. Überleben sichern, am Bedarf orientieren, nachhaltig helfen Die Organisationen haben umfassende Erfahrung und Handlungskompetenz in der humanitären Hilfe, im Wiederaufbau nach Krisen und Katastrophen und in der Vorsorge. Dabei ist die humanitäre Hilfe vorrangig darauf ausgerichtet, das Überleben der Betroffenen in einer akuten Notlage zu sichern, also schnell zu handeln. Es geht aber auch darum, die Ursachen von Not und Katastrophen möglichst wirksam zu bekämpfen und durch nachhaltige, vorausschauende Maßnahmen den Menschen bessere Lebenschancen zu ermöglichen. Humanitäre Hilfe wird bedarfsorientiert geleistet. Das bedeutet, dass Hilfsempfänger nach objektiv nachvollziehbaren Kriterien ausgewählt werden. Vertrauen in die Kompetenz der Partner Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland arbeiten in Not- und Katastrophensituationen eng mit einheimischen Partnern zusammen. So können sie dazu beitragen, dass die Betroffenen vor Ort schnell und kompetent versorgt werden. Die Partner vor Ort können am besten einschätzen, wo die Not am größten ist und welche Hilfe am dringendsten benötigt wird. Rechenschaft und Transparenz Die Wirksamkeit der Hilfsprogramme und die finanzielle Abwicklung werden laufend überwacht. Die vier Hilfswerke des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe bemühen sich um größtmögliche Transparenz und Rechenschaftslegung sowohl gegenüber den Hilfeempfängern als auch gegenüber den Spenderinnen und Spendern. So werden sie jährlich von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft und veröffentlichen die Prüf- und Jahresberichte unter anderem auf ihren Internetseiten. 15
AKTIONSBÜNDNISKATASTROPHENHILFE Spendenkonto: Commerzbank IBAN: DE65 100 400 600 100 400 600 BIC: COBADEFFXXX Alle vier Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe tragen das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), das die ordnungsgemäße Verwendung der anvertrauten Spenden bescheinigt.
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