WENN DAS VIRUS AUF ARMUT TRIFFT CORONA Die Bilder, die im Frühjahr 2021 aus Indien um die Welt gingen, machten auf schreckliche Weise deutlich, was es bedeutet, wenn das Corona-Virus auf Armut trifft. VerzweifelteMenschenmusstenmitansehen, wie ihreAngehörigen in Kliniken erstickten, weil kein Sauerstoff mehr da war. LeichenwurdenaufParkplätzenverbrannt,weilKrematorien angesichts der vielen an Covid-19 Gestorbenen überlastet waren. Offiziell sind in Indien 500.000 Corona-Tote erfasst worden, die Übersterblichkeit während der Pandemie liegt sogar bei drei Millionen. Die imAktionsbündnisKatastrophenhilfe zusammengeschlossenen Organisationen leisteten und leisten humanitäre Corona-Hilfe – in Indien wie in vielen anderen Ländern. Beispielsweise unterstützte Caritas international insgesamt 56 Krankenhäuser, etwa durch die AnschaffungvonSauerstoffkonzentratoren, umdieBeatmung inden Klinikenwiederzuermöglichen.DurchdieHilfenkonntezusätzliches medizinisches Personal engagiert werden, provisorische Behandlungszentren entlasteten zudem die Kliniken und ermöglichten die Erstversorgung von Erkrankten. Diese Behelfskrankenhäuser dienten auch der nötigen Isolation der Infizierten von ihrer Familie, umweitere Ansteckungen zu verhindern. UNICEF besorgte und verteilte im Jahr 2021 10,2 Millionen Schutzausrüstungen für die Mitarbeitenden in indischen Gesundheitszentren, stellte 7.664 Sauerstoffkonzentratoren zur Verfügung und installierte76.721kontaktloseWaschstationen in ländlichenGebieten. Zudem unterstützte UNICEF die Impfkampagne gegen Covid-19 in Indien etwa durch die Anschaffung von 442.195 Kühlschränken, Kühlboxen und Spannungsstabilisatoren, um die Kühlkette aufrechtzuhalten. Dies kommt nicht nur den Impfungen gegen Covid19 zugute, sondern dient auch anderen Impfungen. Die Diakonie Katastrophenhilfe versorgte im Rahmen eines Hilfsprojekts in Indien 7.500 Familien mit lagerfähigen Nahrungsmitteln wieReisundHülsenfrüchte. ZurkünftigenSelbstversorgungwurden zudem Saatgut und Düngemittel verteilt. 390 Gesundheitshelfer wurdengeschult, dieunter anderemüber Impfungenaufklärtenund Impfaktionen in 13 Dörfern unterstützten. Lokale Isolationszentren und Gesundheitsstationen wurden mit Pulsoximetern, Sauerstoffflaschenund-konzentratoren,Desinfektionsmitteln,Masken,Messgeräten, Gesichtsschutz und Handschuhen ausgestattet. Indien war 2021 ein Schwerpunkt der Hilfen, doch die Hilfswerke waren weltweit imKampf gegen Covid-19 und seine Folgen aktiv. So unterstützte das DeutscheRoteKreuz seine philippinischenPartner bei den Corona-Hilfen in den ärmsten Regionen des Landes. Neben finanziellen Hilfen für Gesundheitseinrichtungen führten die Mitarbeitenden Aufklärungskampagnen (z. B. Impfstoffaufklärung oder Blutspendeaufrufe) durchundbotenpsychosozialeHilfenan. Umdie sozialenFolgender Pandemie abzufedern, wurdenbedu ̈rftigeFamilien finanziell unterstützt und Jugendliche bei ihrer Ausbildung gefördert. Insgesamt wurden so etwa 100.000 Menschen erreicht. 8 Wenn der Schulunterricht trotz Corona aufrechterhalten werden kann, erhöht das nicht nur die Bi ldungschancn der Kinder. Für viele Schülerinnen und Schüler ist das Schulessen auch die einzige warme Mahlzeit am Tag © Altaf Ahmad/UNICEF
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