Rückblick 2021

GEMEINSAM FÜR MENSCHEN IN NOT RÜCKBLICK 2021

IMPRESSUM Herausgeber: Aktionsbündnis Katastrophenhilfe GbR Caroline-Michaelis-Str. 1 10115 Berlin Telefon: +49 (0)30 65211-1744 E-Mail: kontakt@aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de Internet: www.aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de V.i.S.d.P.: Dominique Mann Redaktion und Gestaltung: msg-media.de Titelbild: © Sahiba Chawdhary/Diakonie Katastrophenhilfe © Hermann Bredehorst/Diakonie Katastrophenhilfe

3 VORWORT Ihr Martin Keßler Vorsitzender des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, Direktor Diakonie Katastrophenehilfe Der Krieg in der Ukraine bringt unermessliches Leid über die betroffene Bevölkerung, Zehntausende Menschen sind ums Leben gekommen, viele sind verwundet und traumatisiert fürs Leben. Ganze Städte wurden zerstört, viele Millionen Geflüchtete suchen Schutz imWesten des eigenen Landes oder im europäischen Ausland. Die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe kooperierenden Hilfswerke unterstützen Geflüchtete sowohl in der Ukraine selbst als auch in anderen Ländern, wo sie sich in Sicherheit gebracht haben. Und der Hilfsbedarf wird noch größer werden - innerhalb der Ukraine wie auch in anderen Teilen der Welt. Wenn nämlich die Ernten in der „Kornkammer Europas“ ausbleiben und die Transportwege versperrt sind, droht Nahrungsmittelknappheit auch in anderen Teilen der Welt. Insbesondere in Kriegs- und Konfliktregionen - im Jemen etwa, in Syrien und in Afghanistan - sind Millionen Menschen schon jetzt auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die im Aktionsbündnis zusammenarbeitenden Organisation waren 2021 in Bürgerkriegsländern wie Äthiopien aktiv, aber auch in Ländern, die von Klimawandelfolgen und Naturkatastrophen betroffen waren, wie etwa Somalia und Haiti (siehe Seiten 8-11). Mit der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands kam im Sommer 2021 eine weitere außergewöhnliche Herausforderung hinzu. Dank Ihrer Spenden kann auch den Betroffenen im eigenen Land umfassend geholfen werden, sehr schnell und unbürokratisch unmittelbar nach der Katastrophe wie auch langfristig beim Wiederaufbau. Das Netzwerk des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, bestehend aus den Hilfswerken, den Partnern wie dem ZDF und „BILD hilft - Ein Herz für Kinder“ und den vielen Spenderinnen und Spendern, hat sich bewährt und leistet in den Krisenregionen dieser Welt wirkungsvolle Hilfe. Für die umfassende und großzügige Unterstützung sagen wir Ihnen im Namen aller Betroffenen ganz herzlichen Dank!

4 DieHerausforderungenfu ̈rdieMitgliedsorganisationendesAktionsbu ̈ndnisses Katastrophenhilfe nehmen zu. Sie leisten Not- und Katastrophenhilfe bei NaturkatastrophenwiedemErdbebenaufHaiti,aberauchinKonfliktregionenwie Syrien, Afghanistan und dem Jemen. Hinzu kommen die immer deutlicher sichtbarwerdendenAuswirkungendesglobalenKlimawandelsunddieFolgen der Corona-Pandemie. Möglich sind die Hilfen durch ein hohes Spendenaufkommen, imJahr 2021 erstmalsmehr als 100Millionen Euro. Das außergewöhnlich hohe Spendenaufkommen ging auf die große Solidarität mit den MenschenindenwestdeutschenKatastrophengebietenzurück,dievondenschrecklichen Flutenbetroffenwaren. Dochnebenden fast 88,5MillionenEuro, die für dieHochwasserhilfen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gespendet wurden, zeigten sich die Menschen inDeutschland auch bei der Nothilfe in anderenRegionen derWelt sehr hilfsbereit. Fast sechs Millionen Euro gingen für die humanitäre Hilfe in den Kriegsgebieten Syriens, Afghanistans und des Jemen ein, mehr als vier Millionen für die Hilfen gegen den Hunger inmehreren Ländern Afrikas und gut 2,7Millionen Euro für die weltweiten Corona-Hilfen. Besonders dann, wenn das ZDF aus den Krisenregionen berichtet, wenn die Aufmerksamkeit auf das Leid der Menschen gerichtet ist und wenn außerdemdie Spendentafel des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe gezeigt wird, steigen die Spenden deutlich an. Die im Aktionsbündnis aktiven Hilfswerke und insbesondere die von ihnen unterstützten Menschen in den Kriegs- und Katastrophengebieten sind auf diese Spendeneinnahmen angewiesen. Der Bedarf, das steht zu befürchten, wird in den nächsten Jahren noch steigen. SPENDEN MACHEN HILFE MÖGLICH Die Kosten des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe beliefen sich 2021 auf 336.155,00 Euro und wurden von den vier Mitgliedsorganisationen über eine Umlage getragen. Hochwasser in Deutschland 88.495.143,25 Euro Hilfen gegen den Hunger in Afrika 4.001.112,03 Euro Hilfen im Krieg im Jemen 3.338.888,29 Euro Nothilfe Corona 2.740.318,82 Euro Hilfe nach dem Erdbeben in Haiti 1.698.107,07 Euro Nothilfe Afghanistan 814.876,41 Euro Nothilfe im syrischen Bürgerkrieg 1.797.185,97 Euro Weitere Katastrophen 2.009.249,08 Euro Gesamt 104.894.880,92 Euro Spenden an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe 2021

5 DIE FLUTKATASTROPHEIN DEUTSCHLAND Durch die Flutkatastrophe imSommer 2021 starben fast 230 Menschen, davon 186 in Deutschland. Am stärksten betroffen war das Ahrtal im Norden von Rheinland-Pfalz. Allein dort kamen 134Menschen ums Leben. Die imAktionsbündnisKatastrophenhilfezusammengeschlossenenHilfsorganisationen leisteten über die lokalen und regionalenVerbände desDeutschenRotenKreuzes, der Diakonie und der CaritasNothilfe und helfenweiterhin beimWiederaufbau (ausführlich hierzu Seiten 8-9). Das Tief „Bernd“ hatteMitte Juli 2021 insbesondere inBelgienundDeutschland schwere Niederschläge mit sich gebracht. Am 14. Juli fielen teils über 150 Liter Regen pro Quadratmeter, die Ahr und andere Flüsse traten in kürzester Zeit über die Ufer, die Fluten rissen Straßen, Brücken undGebäudemit sich. Menschen retteten sich auf Hausdächer, viele wurden jedoch im Schlaf überrascht oder konnten sich nicht aus den überfluteten Gebäuden befreien. Noch während der Flutkatastrophe setzte die Hilfe - auch durch das DeutscheRoteKreuzsowieOrtsverbändevonCaritasundDiakonie-ein.Eingeschlossene undhilfloseMenschenwurdenevakuiert und inKrankenhäuser gebracht.Wer voneinem auf den anderen Tag obdachlos gewordenwar, benötigte Unterkunft, Essen und Trinken. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer stellten Lebensmittel, Kleidung und Bargeld zur Verfügung. Die Solidarität war beispielslos, die Spendenbereitschaft überwältigend. Das ZDF rief in seinen Nachrichten- und Sondersendungen zu Spenden an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe auf. Das Bündnis erhielt rund 88,5 Millionen Euro an Spenden. Zusammen mit den Spenden, die direkt an die Mitgliedsorganisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie Katastrophenhilfe überwiesen wurden, stehen somit rund 163,2Millionen Euro für die Unterstützung der vomHochwasser betroffenen Menschen zur Verfügung. Die Spenden von 88,5 Millionen Euro, die beim Aktionsbündnis Katastrophenhilfe eingingen, wurden auf die drei Hilfswerke aufgeteilt und werden von diesen in Projekten umgesetzt. Spenden(-einnahmen) für die Fluthilfe Spenden(-ausgaben) für die Fluthilfe Die Fluten rissen Brücken und Bahngleise hinweg, zerstörten Häuser und brachten 230 Menschen den Tod. Der Wiederaufbau wird Jahre benötigen. © Hermann Bredehorst/Diakonie Katastrophenhilfe 88,5 Mio. Aktionsbündnis Katastrophenhilfe 40,4 Mio. Deutsches Rotes Kreuz 23,9 Mio. Geplant für Härtefälle und künftige Hilfsprojekte 20,5 Mio. Caritas international 13,8 Mio. Diakonie Katastrophenhilfe 68,2 Mio. Laufende Projekte 26,1 Mio. Verausgabt für z.B. Bargeld- und Haushaltshilfen 45 Mio. Stehen für Wiederaufbauhilfen bereit 94,3 Mio. 163,2 Mio. Gesamt: 163,2 Millionen Euro(Umgesetzt durch Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie Katastrophenhilfe) 68,9 Mio.

FLUTHILFE DEUTSCHLAND Unmittelbar nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NordrheinWestfalen waren Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes, der Diakonie Katastrophenhilfe und der Caritas vor Ort, um Nothilfe zu leisten. Inzwischen engagieren sich die im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammengeschlossenen Hilfswerke im Wiederaufbau – mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Rund 163,2 Millionen Euro stehen Caritas international, dem Deutschen Roten Kreuz und der Diakonie Katastrophenhilfe für die Hochwasserhilfe zur Verfügung. 88,5 Millionen Euro davon gingen auf dem Spendenkonto des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe ein. Die drei Hilfswerke setzen bei ihren Hilfsmaßnahmen unterschiedliche Schwerpunkte. Alle drei aber setzen auf eine starke Basis innerhalb ihrer Organisationen. Nothilfe des Deutschen Roten Kreuzes Vielen Menschen in den Flutgebieten blieb nichts - außer ihrem Leben. In Notunterkünften stellten Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) daher Trinkwasser und Lebensmittel, Kleidung, Betten und Hygieneartikel bereit, um dem ersten Bedarf nach der Katastrophe zu begegnen. Die Erfahrung aus der Katastrophenhilfe in allen Teilen der Welt zahlte sich auch in Deutschland aus. So baute das DRK in den Gemeinden Mayschoß, Altenahr und Hönningen im Landkreis Ahrweiler in RheinlandPfalz drei Kläranlagen, mit denen die Abwasseraufbereitung der Bewohnerinnen und Bewohnern sichergestellt werden konnte. Die Anlagen wurden ursprünglich in Kooperation mit der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften für den Einsatz imAusland konzipiert und weiterentwickelt und im Ahrtal nun erstmals in Deutschland eingesetzt. Neben solchen technischen Hilfen legte das DRK den Fokus seiner Tätigkeit auf Beratung und individuelle Unterstützung. So leisteten die beteiligten DRK-Landesverbände Rheinland-Pfalz, Nordrhein und Westfalen-Lippe Bargeld- und Haushaltshilfen, organisierten Beratungs- und Servicezentren, betreuten Kinder und Jugendliche und entwickelten Angebote für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. 6 GROßE NETZWERKE DER HILFE Schnelle Hi lfe dank guter Infrastruktur: Die Hilfswerke, hier das Deutsche Rote Kreuz, können bei ihren Hilfsmaßnahmen auf ein dichtes Netz von Ortsund Regionalverbänden sowie ehrenamtlichen Mitarbeitenden zurückgreifen. © Deutsches Rotes Kreuz

Diakonie Katastrophenhilfe: materielle und soziale Hilfe Wie wichtig es in einer Notlage ist, materielle und psychosoziale Hilfen gleichermaßen zu leisten, zeigt auch die Geschichte der 85-jährigen Elli Maier, die zusammen mit ihrem Sohn Jörg im Trierer Stadteil Ehrang lebt. Der 54-Jährige sitzt nach mehreren Schlaganfällen im Rollstuhl und ist auf Hilfe angewiesen. In der Überschwemmungsnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 trat der kleine Nebenfluss der Mosel, die Kyll, über die Ufer und drang in die Wohnung der Maiers ein. Nur mit größter Mühe konnte sich JörgMaier indenerstenStockrettenundharrtedort zusammenmit seiner Mutter und einem Nachbarn aus. Die Maiers überlebten, aber der Schock war groß. Und auch der finanzielle Schaden: 150.000 Euro an der Gebäudesubstanz, dazu der amHausrat. Cornelius Günther, einer der mobilen Fluthelfer des Diakonischen Werkes der Ev. KirchenkreiseTrier undSimmern-Trarbach, half Elli und Jörg Maier gemeinsam mit der Fluthelferin Mihaela Milanova zunächst bei denAntragsformularen fürdiestaatlichenHilfen.Doch dieHelferbrachtenvielZeitmit, spendetenTrost, führtenGespräche. Die Maiers erhielten die Haushaltsbeihilfe, die aus Spenden an die Diakonie Katastrophenhilfe finanziert wird und für Hausrat oder Elektrogeräte genutzt werden kann. Später sind weitere finanzielle Hilfen möglich – auch für den Wiederaufbau ihres Hauses. Insgesamt zahlte die Diakonie Katastrophenhilfe (Stand 30.04.2022) etwa 5,3 Millionen Euro für unbürokratisch bewilligte Bargeldund Haushaltsbeihilfen aus. Für Beratung und psychosoziale Hilfen wurden bisher 4,4 Millionen Euro verausgabt, weitere 2,5 Millionen Euro sind bereitgestellt. Wie bei den Maiers zeigt sich im gesamten Katastrophengebiet, dass es auf die richtige Balance zwischen materieller und ideeller Hilfe ankommt. Die Caritas mit sozialräumlichem Ansatz Auch die Caritas verfügt dank zahlreicher Ortsverbände über die notwendigen Strukturen, um den Betroffenen der Flutkatastrophe schnell helfen zu können. Mitarbeitende, die oft selbst betroffen waren, retteten Menschen, verteilten Lebensmittel oder halfen beim Aufräumen. Später wurden Anlaufstellen eingerichtet, wo die Mitarbeitenden mal technische Hilfen wie etwa Bautrockner oder eine Baufachberatung organisieren, mal bei der Antragstellung für staatliche Hilfen und bei Verhandlungen mit Versicherungen behilflich sind. Und manchmal auch „nur“ gefragt sind zuzuhören, Trost zu spenden oder Nachbarschaftshilfen zu organisieren. Neben Hilfen für den Wiederaufbau von Wohnraum werden in Zukunft so genannte „sozialräumliche Hilfen“ immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Caritas baut gemeinschaftliche soziale Dienste auf, schafft Orte der Begegnung, wie etwa das Café Auszeit im Ahrtal, oder organisiert Familienfreizeiten. Diese Aktivitäten werden das soziale Miteinander stärken und so einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Wiederaufbau jenseits von rein baufachlichen Fragen leisten. DieserWiederaufbauwird, darin sind sich die drei Hilfswerke einig, noch einige Jahre andauern. Zeit, die benötigt wird, umHäuser und Straßen wiederaufzubauen. Und um die Ängste und die Trauer zu lindern, mit denen Betroffene weiter zu kämpfen haben. Für die langfristige Hilfe stehen glücklicherweise ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung. Und große Netzwerke auf lokaler und regionaler Ebenen, die diese Mittel sinnvoll einzusetzen wissen. 7 Mehr als finanzielle Hi lfe: Diakonie-Fluthelfer Cornelius Günther (Mitte) steht Elli und Jörg Maier mit Rat und Tat zur Seite. Das vielleicht wichtigste Hilfsmittel überall dort, wo das Wasser stand: Bautrockner, die Betroffene unter anderem von der Caritas erhielten. © Philipp Spalek/Caritas international © Frank Schultze/Diakonie Katastrophenhilfe

WENN DAS VIRUS AUF ARMUT TRIFFT CORONA Die Bilder, die im Frühjahr 2021 aus Indien um die Welt gingen, machten auf schreckliche Weise deutlich, was es bedeutet, wenn das Corona-Virus auf Armut trifft. VerzweifelteMenschenmusstenmitansehen, wie ihreAngehörigen in Kliniken erstickten, weil kein Sauerstoff mehr da war. LeichenwurdenaufParkplätzenverbrannt,weilKrematorien angesichts der vielen an Covid-19 Gestorbenen überlastet waren. Offiziell sind in Indien 500.000 Corona-Tote erfasst worden, die Übersterblichkeit während der Pandemie liegt sogar bei drei Millionen. Die imAktionsbündnisKatastrophenhilfe zusammengeschlossenen Organisationen leisteten und leisten humanitäre Corona-Hilfe – in Indien wie in vielen anderen Ländern. Beispielsweise unterstützte Caritas international insgesamt 56 Krankenhäuser, etwa durch die AnschaffungvonSauerstoffkonzentratoren, umdieBeatmung inden Klinikenwiederzuermöglichen.DurchdieHilfenkonntezusätzliches medizinisches Personal engagiert werden, provisorische Behandlungszentren entlasteten zudem die Kliniken und ermöglichten die Erstversorgung von Erkrankten. Diese Behelfskrankenhäuser dienten auch der nötigen Isolation der Infizierten von ihrer Familie, umweitere Ansteckungen zu verhindern. UNICEF besorgte und verteilte im Jahr 2021 10,2 Millionen Schutzausrüstungen für die Mitarbeitenden in indischen Gesundheitszentren, stellte 7.664 Sauerstoffkonzentratoren zur Verfügung und installierte76.721kontaktloseWaschstationen in ländlichenGebieten. Zudem unterstützte UNICEF die Impfkampagne gegen Covid-19 in Indien etwa durch die Anschaffung von 442.195 Kühlschränken, Kühlboxen und Spannungsstabilisatoren, um die Kühlkette aufrechtzuhalten. Dies kommt nicht nur den Impfungen gegen Covid19 zugute, sondern dient auch anderen Impfungen. Die Diakonie Katastrophenhilfe versorgte im Rahmen eines Hilfsprojekts in Indien 7.500 Familien mit lagerfähigen Nahrungsmitteln wieReisundHülsenfrüchte. ZurkünftigenSelbstversorgungwurden zudem Saatgut und Düngemittel verteilt. 390 Gesundheitshelfer wurdengeschult, dieunter anderemüber Impfungenaufklärtenund Impfaktionen in 13 Dörfern unterstützten. Lokale Isolationszentren und Gesundheitsstationen wurden mit Pulsoximetern, Sauerstoffflaschenund-konzentratoren,Desinfektionsmitteln,Masken,Messgeräten, Gesichtsschutz und Handschuhen ausgestattet. Indien war 2021 ein Schwerpunkt der Hilfen, doch die Hilfswerke waren weltweit imKampf gegen Covid-19 und seine Folgen aktiv. So unterstützte das DeutscheRoteKreuz seine philippinischenPartner bei den Corona-Hilfen in den ärmsten Regionen des Landes. Neben finanziellen Hilfen für Gesundheitseinrichtungen führten die Mitarbeitenden Aufklärungskampagnen (z. B. Impfstoffaufklärung oder Blutspendeaufrufe) durchundbotenpsychosozialeHilfenan. Umdie sozialenFolgender Pandemie abzufedern, wurdenbedu ̈rftigeFamilien finanziell unterstützt und Jugendliche bei ihrer Ausbildung gefördert. Insgesamt wurden so etwa 100.000 Menschen erreicht. 8 Wenn der Schulunterricht trotz Corona aufrechterhalten werden kann, erhöht das nicht nur die Bi ldungschancn der Kinder. Für viele Schülerinnen und Schüler ist das Schulessen auch die einzige warme Mahlzeit am Tag © Altaf Ahmad/UNICEF

NOTHILFE IM LAND DER KRISEN AFGHANISTAN Als die Taliban imAugust 2021 in Afghanistan gewaltsam die Macht übernahmen, haben viele Hilfsorganisationen aus Sicherheitsgründen das Land verlassen. Die Mitgliedsorganisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe sind geblieben oder setzten ihre Hilfsprojekte schon wenig später fort – trotz schwierigster Bedingungen. Die humanitäre Lage ist angesichts politischer Krise, lang anhaltender Dürre und Corona-Pandemie dramatisch:Mehr alsdieHälfteder 39MillionenEinwohner sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. MehrundmehrFamilien imLand fehlt esanLebensmitteln,Wasser und Hygieneartikeln. UNICEF hat 2021 mehr als 3,1 Millionen Kindern helfen können, rund 330.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt, 320.000Kinderwegen schwerer akuterMangelernährung behandelt und 245.000Kindermit Bildungsprogrammen erreicht. Das DRK hat seine Schwestergesellschaft, den Afghanischen Roten Halbmond, mit elementaren und medizinischen Hilfsgütern unterstützt, sodassmobileGesundheitseinheitendiemedizinischeGrundversorgung auch in entlegenen Gebieten sicherstellen können. Zudemversorgtedas InternationaleKomiteevomRotenKreuz (IKRK) fast 50.000 Personen mit Waffenverletzungen medizinisch. Caritas international führte auch nach der Machtübernahme durch die Taliban Hilfsprojekte fort. So liefert eine Orthopädiewerkstatt im Norden des Landesweiter Prothesen undmedizinischeHilfen aus, in einem anderen Projekt werden Lepra- und Tuberkulose-Erkrankte unterstützt.Wie indenVorjahrenleistenlokalePartnerorganisationen Winterhilfe, verteilen Winterpakete mit Kleidung und Heizmaterial. Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet ebenfalls in erster Linie Nothilfe, verteilt Nahrungsmittelpakete und versorgt Kinder mit energiereicher Spezialnahrung. Um die Nahrungsmittelproduktion und die Lebensgrundlagen von bedürftigen Bauern und Hirten zu sichern, werden zudem Saatgut, Düngemittel, Werkzeuge und Viehfuttergeliefert.DiesesProjektwirdmit finanziellerUnterstützung von „BILD hilft e.V., Ein Herz für Kinder“ realisiert. 9 Seit der gewaltsamen Machtübernahme durch die Taliban ist die Not in Afghanistan noch größer geworden. Armut, Krieg, Corona. In Afghanistan ist der Bedarf an humanitärer Hilfe riesig. © Diakonie Katastrophenhilfe/AHDAA © DM-ARCS/Meer Abdullah

Am 14. August 2021 wurde die südliche Halbinsel Haitis von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert, das etwa 2.200 Menschenleben sowie mehr als 12.000 Verletzte forderte. Das Epizentrum lag im Bezirk Nippes. Die beiden Kleinstädte L’Asile und Baradères wurden zu 80 Prozent zerstört. Erdbeben, Wirbelstürme, Überschwemmungen – immer wieder wird der kleine Karibikstaat von schweren Naturkatastrophen heimgesucht. Sie treffen ein Land, das ohnehin schon durch politische Dauerkrisen, Korruption, Bandenkriminalität und eine marode Infrastruktur geschwächt ist. Die Armut ist so groß, dass die Hälfte der Bevölkerung mangelernährt und auf humanitäre Hilfe angewiesen ist. Caritas international verbindet daher Katastrophenhilfe und Armutsbekämpfung in ihren Projekten. So erhalten die Betroffenen des Erdbebens für ihre Arbeitseinsätze bei der Beseitigung der Trümmer und beim Wiederaufbau ein Entgelt von der Caritas. Mit ihrem Lohn können sie sich und ihre Familien zumindest eine Zeitlang versorgen. Mehr als zweitausend Familien haben in der betroffenen Region von diesen Maßnahmen profitiert. Und auch die Katastrophenvorsorge zahlt sich aus: Das Schutzhaus der Caritas in der Gemeinde Baradères blieb bei dem Beben unbeschädigt und bot siebzig Erdbebenopfern vorübergehend Obdach. Inzwischen werden dort wieder Hilfsgüter gelagert und verteilt, Schulungen angeboten oder Gemeindeversammlungen abgehalten. HAITI NOTHILFE UND VORSORGE Der seit 2015 anhaltende Konflikt zwischen Houthi-Rebellen und der Regierung hat den Jemen in eine unermessliche Not gestürzt. Von 30,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern sind mehr als 20 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Durch die Kämpfe wurden bislang mehr als 4,3 Millionen Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben, sie leben unter oftmals menschenunwürdigen Bedingungen in notdürftigen Camps. Inzwischen haben mehr als 19 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Besonders das Leben der Schwächsten ist gefährdet: Rund zwei Millionen Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt und so besonders anfällig für Krankheiten. DieDiakonieKatastrophenhilfehat ihrHilfsprogrammimJemenkontinuierlichausgebaut und arbeitet vor Ort mit mehreren Partnerorganisationen zusammen. Zu den Schwerpunkten gehören die Verbesserung der Trinkwasserversorgung und die Hygienesituation der notleidendenBevölkerung. SowerdenWassernetzwerke saniert, Latrinen gebaut und vertriebene Familienmit Hygiene-Sets versorgt. LokaleWasserkomitees überwachen die Wasserqualität und die technischen Anlagen. Auch die Ernährungslage der Menschen kann verbessert werden: Besonders bedürftige Familien werden durch Bargeldhilfen unterstützt, die sie für denEinkauf vonNahrungsmitteln verwendenkönnen.Mittelfristigwill die Diakonie Katastrophenhilfe die Selbstversorgung mit nährstoffreichen, lokal produzierten Nahrungsmitteln wieder in Gang bringen, etwa durch ein Fischerei-Projekt. Caritas-Mitarbeiterinnen im Gespräch mit Betroffenen des Erdbebens, die eng in Katastrophenhilfe und -vorsorge einbezogen werden. Betroffene des Erdbebens erhalten für Arbeitseinsätze ein Entgelt. So gehen Katastrophenhilfe und Armutsbekämpfung Hand in Hand. Die Menschen benötigen Lebensmittel und Hygieneartikel, um Hunger und Krankheiten vorzubeugen. Hygienemaßnahmen sind zentraler Teil der Hilfsprogramme der Diakonie Katastrophenhilfe im Jemen – zum Schutz vor Corona und anderen Infektionskrankheiten. JEMEN EIN VERGESSENER KRIEG 10 © Abdullah Gamal/DKH © Antti Yrjönen/FCA/ACT/DKH © Pierre Michel JEAN © Pierre Michel JEAN

11 Seit elf Jahren herrscht in Syrien ein grausamer Bürgerkrieg, vor allem Kinder leiden sehr darunter. MillionenMädchen und Jungen sind Vertriebene imeigenen Land oderwachsen in trostlosenLagernoderUnterkünften indenNachbarländernauf.Unter schwersten Bedingungen versuchen die Familien zu überleben und sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Wegen der Dauer des Konflikts und der schwierigen Situation in den Camps und Städten sehen viele Menschen keine Zukunft mehr für sich und ihre Kinder. Viele Kinder sind jahrelang nicht zur Schule gegangen, mussten oft schwere Kämpfe miterleben und sind traumatisiert. Viele arbeiten, um die Familie mit Unterhalt zu unterstützen. Jeder Tag ohne Schule verringert die Chancen der syrischen Kinder auf eine hoffnungsvolle Zukunft. UNICEF ist für die Kinder da - mit über 650 Mitarbeitern und einem breiten Netzwerk aus Partnern in Syrien und den Nachbarländern Libanon, Jordanien, Irak, Türkei und Ägypten. So versorgt UNICEF die Kinder und ihre Familien mit Trinkwasser und Medikamenten, unterstützt Impfkampagnen und organisiert Schulunterricht und psychosoziale Hilfe. Insgesamt konnten im vergangenen Jahr in Syrien über 11,3MillionenMenschen, darunter 7,3 Millionen Kinder, mit humanitärer Hilfe erreicht werden. Der Einsatz in Syrien und den Nachbarländern zählt zu den größten Hilfsoperationen in der Geschichte des internationalen Kinderhilfswerks. Im Süden Madagaskars waren (und sind) viele Menschen aufgrund der schwersten Dürre seit 40 Jahren von einer akuten Ernährungskrise betroffen: Rund 1,3 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen. Die Dürre gefährdet die Existenz der vorwiegend von Landwirtschaft lebenden Menschen, nachdem die Ernteerträge ausgeblieben und die Nahrungsreserven aufgebraucht sind. Gleichzeitig steigen die Lebensmittelpreise. Der Zugang zu Trinkwasser ist knapp. Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt in einem Hilfsprojekt gemeinsam mit dem Madagassischen Roten Kreuz und der Internationalen Föderation der Rotkreuzund Rothalbmondgesellschaften betroffene Haushalte mit Bargeldhilfen. In besonders gefährdeten Regionen verbessern die Projektmitarbeitenden zudem die Trinkwasser- und Gesundheitsversorgung. Um ihren Bedarf an Grundnahrungsmitteln decken zu können, erhalten 26.800 Menschen in Madagaskar Hilfe durch Bargeldleistungen. Dadurch sind sie in der Lage, sowohl die durch die Dürre ausfallenden Ernten zu kompensieren als auch die steigenden Preise für Nahrungsmittel. Zudem werden im Rahmen des Projekts Bohrlöcher und Pumpen instandgesetzt, um den Zugang zu sauberem Wasser zu verbessern. Ergänzend finden Trainings zur Pflege und Instandhaltung der Wasserquellen statt sowie Informations- und Aufklärungskampagnen zum Schutz vor Covid-19. MADAGASKAR KAMPF GEGENHUNGER Der Kampf gegen die Ernährungsunsicherheit umfasst auch die Verbesserung der Wasserversorgung. Die Dürre hat in Madagaskar die Ernteerträge minimiert. Die Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes unterstützen die Bevölkerung unter anderem mit Bargeldleistungen. Der Krieg und seine Folgen hinterlassen auch gesundheitliche Schäden. Medizinische Hilfen sind daher oftmals Teil der UNICEF-Projekte. Viele Kinder und ihre Familien benötigen humanitäre Hilfe. UNICEF versorgt sie mit Hygieneartikeln, Schulmaterialien und warmer Kleidung. SYRIEN DAS LEID DER KINDER © Souleiman/UNICEF © UNICEF © Deutsches Rotes Kreuz © Deutsches Rotes Kreuz

12 DIE ORGANISATION DES AKTIONSBÜNDNISSES KATASTROPHENHILFE Mehr Informationen unter www.caritas-international.de › › Von der Spendentafel zum Hilfsprojekt Der Katastrophenfall Wenn eine Großkatastrophe eintritt – z.B. ein Erdbeben oder eine Dürre – oder ein Krieg wie in Syrien kein Ende nimmt, wird das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe aktiv, um für seine Mitgliedsorganisationen Spenden zu sammeln. Der Spendenaufruf Wenn die Nothilfe sehr hohe finanzielle Mittel benötigt, wendet sich das Bündnis an das ZDF und ruft gemeinsam mit dem Sender in den Nachrichtensendungen zu Spenden auf. WIR SIND: das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UN). WIR HELFEN: in Kriegen, bei Katastrophen, Krankheiten, Ausbeutung oder fehlender Teilhabe: UNICEF ist weltweit in über 190 Ländern im Einsatz und hilft, dass Kinder gut versorgt werden, zur Schule gehen können und vor Gewalt geschützt sind. UNSERE PARTNER: Jedes UNICEF-Länderbüro hat eigene Mitarbeiter und arbeitet eng mit den nationalen Behörden und lokalen Organisationen zusammen. Im Krisenfall können wir so sofort handeln und helfen. UNSERE GRUNDSÄTZE: Es ist unser Auftrag, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen, unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft. In der weltweiten Arbeit von UNICEF stehen die ärmsten und besonders benachteiligten Kinder im Mittelpunkt. UNSER VERSPRECHEN: Jedes Kind auf der Welt hat das Recht auf eine Kindheit – UNICEF ist dafür da, dass aus diesem Recht Wirklichkeit wird. UNICEF WIR SIND: das weltweit tätige Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes und handeln im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz der Katholischen Kirche. WIR HELFEN: bei Krisen, nach Naturkatastrophen und leisten Katastrophenvorsorge sowie soziale Arbeit für die Bedürftigsten. UNSERE PARTNER: sind die nationalen, regionalen und lokalen Caritas- Organisationen, die in mehr als 160 Ländern Hilfe leisten, sowie Ordensgemeinschaften, Pfarrgemeinden und unabhängige Organisationen. UNSERE GRUNDSÄTZE: Wir helfen unabhängig von der Herkunft, Religion und politischen Überzeugung der Betroffenen und leisten nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe. UNSER VERSPRECHEN: Gemeinsam mit einheimischen Fachkräften sorgen wir dafür, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am meisten gebraucht wird. Caritas international © Waterton/UNICEF © Philipp Spalek/Caritas international

13 Seit 2001 rufen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland im Falle großer Katastrophen als Aktionsbu ̈ndnis Katastrophenhilfe gemeinsam zu Spenden auf. Mehr Informationen unter www.drk.de ›Die Verteilung Die Spenden werden vom Aktionsbündnis Katastrophenhilfe gesammelt und von dort zu 100 Prozent an die Hilfswerke weitergeleitet. Daher erhalten Spender ihre Spendenbescheinigung von einem der Hilfswerke. › Die Mittelverwendung Die Bündnispartner sind allesamt global organisiert. Daher können sie über ihre Strukturen in den betroffenen Ländern schnell Not- und Katastrophenhilfe leisten. Bisweilen arbeiten sie aber auch zusammen. WIR SIND: das Hilfswerk für Humanitäre Hilfe der evangelischen Kirchen in Deutschland. WIR HELFEN: Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung geworden sind und ihre Notlage nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Wir unterstützen auch in „vergessenen Katastrophen“, die kaum öffentliche Aufmerksamkeit finden. UNSERE PARTNER: Wir arbeiten mit lokalen Partnerorganisationen und sind Mitglied im weltweiten kirchlichen Hilfsnetzwerk ACT Alliance. UNSERE GRUNDSÄTZE: Die Würde des Menschen zu achten, ist für uns oberstes Gebot. Unsere Hilfe richtet sich nach den Bedürfnissen der Betroffenen. In Konfliktregionen achten wir auf strikte Neutralität. UNSER VERSPRECHEN: Wir helfen unabhängig von Religion, Hautfarbe und Nationalität – schnell, unbürokratisch, zuverlässig und wirkungsvoll. Wir bleiben so lange, wie wir gebraucht werden. Von der Soforthilfe und demWiederaufbau bis zur Katastrophenvorsorge stehen wir Betroffenen bei. Diakonie Katastrophenhilfe WIR SIND: die Nationale Gesellschaft des Roten Kreuzes auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. WIR HELFEN: in bewaffneten Konflikten, bei Naturkatastrophen sowie anderen Notlagen und verbreiten das humanitäre Völkerrecht. UNSER PARTNER: ist die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, die mit Nationalen Gesellschaften in 192 Ländern die größte humanitäre Bewegung der Welt ist. UNSERE GRUNDSÄTZE: sind Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. UNSER VERSPRECHEN: Wir leisten Hilfe für Menschen in bewaffneten Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen, allein nach dem Maß der Not. Deutsches Rotes Kreuz © Oliver Reinhardt/Diakonie Katastrophenhilfe © Deutsches Rotes Kreuz

Akkreditierte Partner des Bündnisses und der Weg zur Kooperation Ein Bündnis für Kooperationen Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe und seine Mitgliedsorganisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland bieten anderen Spendenorganisationen in Deutschland die Möglichkeit, sich zu akkreditieren und Mittel für die Hilfe im Katastrophengebiet zu beantragen. Gleiche Standards für alle Voraussetzung für eine Akkreditierung ist u.a., dass die jeweilige Organisation keinem anderen Bündnis angehört sowie über professionelle Strukturen, ausreichend Erfahrung und Umsetzungskapazitäten verfügt. Ebenso muss die akkreditierte Organisation das Spenden-Siegel des DZI tragen. › 14 DAS SELBSTVERSTÄNDNIS Die vier Hilfswerke Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland haben sich im Jahr 2001 als Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammengeschlossen, um im Falle großer Katastrophen die Kräfte bündeln und von den Stärken der anderen profitieren zu können. Die Organisationen arbeiten eigenständig und unabhängig voneinander und unterscheiden sich in Details ihrer Arbeit. Voraussetzung der Kooperation in Not- und Katastrophensituationen aber ist, dass die Partner imGrundverständnis ihrer Hilfe übereinstimmen: Sie stehen für die Grundsätze der humanitären Hilfe, sie arbeiten nachhaltig und an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und sie arbeiten allesamt eng mit einheimischen Partnern zusammen. Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland handeln nach den Grundsätzen der humanitären Hilfe, die international vereinbart und beispielsweise im sogenannten „Code of Conduct (Verhaltenskodex)“ formuliert sind. Die darin festgelegten ethischen Grundsätze und fachlichen Qualitätsstandards bilden die Basis ihrer Hilfe. Dem humanitären Auftrag verpflichtet Leitlinie ihres Handels ist für alle Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe der humanitäre Auftrag. Menschen, die durch Katastrophen oder Gewaltkonflikte in eine humanitäre Notlage geraten sind, die sie nicht aus eigener Kraft bewältigen können, haben ein Recht auf humanitäre Hilfe und Schutz. Regierungen und Konfliktparteien dürfen die Hilfe nicht behindern. Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit Die Organisationen des Aktionsbündnisses leisten Hilfe ohne Ansehen von ethnischer Zugehörigkeit, Religion, politischer Überzeugung oder anderen Kriterien, sondern allein nach dem Maß der Not. Sie leisten Hilfe, ohne in bewaffneten Konflikten Partei für die eine oder andere Seite zu ergreifen. Diese Neutralität dient dem Schutz der Betroffenen der Konflikte selbst wie auch dem Schutz der Helferinnen Die humanitäre Hilfe ist vorrangig darauf ausgerichtet, das Überleben der Betroffenen in einer akuten Notlage zu sichern, also schnell zu handeln. © Andriananten/UNICEF

Spendeneinnahmen teilen Im Falle eines Spendenaufrufs im ZDF besteht für akkreditierte Organisationen die Möglichkeit, Mittel zu beantragen und somit an den Spendeneinnahmen zu partizipieren. Die Projektanträge werden von Experten und einem unabhängigen Bewilligungsgremium geprüft. Gemeinsam helfen Bislang akkreditiert sind: - Cap Anamur / Deutsche Not-Ärzte - ChildFund Deutschland - Don Bosco Mondo - ora Kinderhilfe international - UNO-Flüchtlingshilfe › Weitere Informationen bei der Geschäftsstelle des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe: kontakt@aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de ✔ ✔✔ ✔ ...UND DIE STANDARDS DER HILFE und Helfer. Die Hilfswerke leisten humanitäre Hilfe unabhängig von politischen, militärischen, wirtschaftlichen oder sonstigen Zielen. Der einzige Zweck der humanitären Hilfe ist es, Leiden zu lindern. Überleben sichern, am Bedarf orientieren, nachhaltig helfen Die Organisationen haben umfassende Erfahrung und Handlungskompetenz in der humanitären Hilfe, imWiederaufbau nach Krisen und Katastrophen und in der Vorsorge. Dabei ist die humanitäre Hilfe vorrangig darauf ausgerichtet, das Überleben der Betroffenen in einer akuten Notlage zu sichern, also schnell zu handeln. Es geht aber auch darum, die Ursachen von Not und Katastrophen möglichst wirksam zu bekämpfen und durch nachhaltige, vorausschauende Maßnahmen den Menschen bessere Lebenschancen zu ermöglichen. Humanitäre Hilfe wird bedarfsorientiert geleistet. Das bedeutet, dass Hilfsempfänger nach objektiv nachvollziehbaren Kriterien ausgewählt werden. Vertrauen in die Kompetenz der Partner Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland arbeiten in Not- und Katastrophensituationen eng mit einheimischen Partnern zusammen. So können sie dazu beitragen, dass die Betroffenen vor Ort schnell und kompetent versorgt werden. Die Partner vor Ort können am besten einschätzen, wo die Not am größten ist und welche Hilfe am dringendsten benötigt wird. Rechenschaft und Transparenz Die Wirksamkeit der Hilfsprogramme und die finanzielle Abwicklung werden laufend überwacht. Die vier Hilfswerke des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe bemühen sich um größtmögliche Transparenz und Rechenschaftslegung sowohl gegenüber den Hilfeempfängern als auch gegenüber den Spenderinnen und Spendern. So werden sie jährlich von unabhängigenWirtschaftsprüfern geprüft und veröffentlichen die Prüf- und Jahresberichte unter anderem auf ihren Internetseiten. 15

AKTIONSBÜNDNISKATASTROPHENHILFE Spendenkonto: Commerzbank IBAN: DE65 100 400 600 100 400 600 BIC: COBADEFFXXX Alle vier Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe tragen das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), das die ordnungsgemäße Verwendung der anvertrauten Spenden bescheinigt.

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